Schreiben mit Herz anstatt schnöder Kommerz

Einem relativ sicheren Job nachzugehen, ist das eine. Seinen Träumen zu folgen, meist etwas anderes. Silke Knöbl entschied sich für ihren Traum, tauschte dafür den sicheren Job ein. Und sie würde es wieder tun.

Sie hat seit einiger Zeit davon geträumt, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Eine innere Stimme hat ihr diese Idee einmal zugeflüstert. Auch die Leidenschaft fürs Schreiben hat irgendwo in ihrem Innern geschlummert, gewartet – bereit, auszubrechen. Heute hat Silke Knöbl ihren Traum erfüllt und geht ihrer Leidenschaft nach: Sie führt ihre eigene Kommunikationsagentur mit dem Namen «Textimum». Eine Wortsynergie aus «Text» und «Maximum» – Schreibarbeit mit grösstmöglicher Hingabe. Die Zeit dafür war reif.

Die gebürtige Steirerin sagt selbstbewusst, dass sie es wieder so machen würde. Sie kam damals über eine Kollegin zu einem Kommunikationsprojekt. An diesem Projekt hätte sie sich neben ihrem Job bei der Bank nicht beteiligen können. Das war ihr Startschuss: «Jetzt oder nie», sagte sie sich. Aus der Vollzeitstelle bei der Bank wurde also ein Teilzeitjob, später kündigte sie ganz – die Aufträge an Textimum wurden zu viele. Erfreulicherweise. Seit eineinhalb Jahren ist sie nun selbstständige Texterin und freie Journalistin. Und schon ihre Chefin – damals bei der Grossbank – spürte, dass Silkes berufliche Zukunft das Texten sein wird.

Eine Bewerbung für zwei Jobs

Als Silke Knöbl bei der Grossbank arbeitete, wollte sie eigentlich Marketingleiterin werden. Aber es kam anders: Ihre damalige Chefin sah sie eher als Corporate Writer. Oder als Texterin. Und Silke habe bereits ihr Bewerbungsschreiben derartig pfiffig verfasst, sie solle doch fürs Unternehmen schreiben. Die Chance nahm sie an, eine passende Weiterbildung folgte: Sie besuchte die Schreibwerkstatt der Schweizerischen Text Akademie und bekam Lust auf mehr. Ihre Weiterbildung krönte sie 2012 mit ihrer Masterarbeit «Die Bedeutung des Employer Branding bei der Rekrutierung und Bindung von Toptalenten bei Liechtensteiner Grossbanken». Die Leidenschaft fürs Schreiben und Texten brach nun endgültig aus.

Mut wird belohnt

Nun, dieses Talent hat sich von der Grossbank gelöst. Silke hat ihre Freude am Schreiben zur Leidenschaft geformt und auf ihre innere Stimme gehört, die «Jetzt!» gerufen hat. Und die Belohnung dafür? «Es ist unglaublich toll, so viele spannende Menschen kennenzulernen und Einblick in so viele verschiedene Branchen zu bekommen!», schwärmt sie.

Der eigenen Verwirklichung zuliebe lohnt es sich also, auf seine innere Stimme zu hören. Das zu tun, was einem am meisten am Herzen liegt. Und auch wenn man vielleicht Zweifel hat. Dem eigenen Glück schadet es nicht, etwas zu wagen. Die innere Stimme hat meistens Recht. Das hat uns Silke Knöbl gezeigt.

Porträt Schweizerische Text Akademie: 05.11.2015

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