Der Schutz unseres Landes liegt in ihren Händen
Jede Marke braucht ihren Schutz – auch unser Land. Barbara Mögli schreibt für den Schutz der Marke «Schweiz». Ihre Arbeit fordert enormes Fingerspitzengefühl; und offenbart ihr unbekannte Wünsche.
«Der Schutz unseres Landes liegt in ihren Händen!» Das klingt dramatisch, aber es stimmt – bei genauer Betrachtung. Denn: Barbara Mögli arbeitet als Kommunikationsfachfrau im Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) in Bern. Ihre Arbeit umfasst nicht nur die Marke «Schweiz». Das IGE ist die zentrale Anlaufstelle des Bundes für alle Fragen zu Patenten, Marken, Herkunftsangaben, Designschutz und Urheberrecht. Kurz: Barbara Möglis Arbeit dient dem Wohle der Idee. Damit jeder wertvolle Gedanke auch seinen Wert behält.
Ein Sprachprofi im Institut
Welche Idee muss Barbara Mögli momentan besonders gut schützen? Die «Swissness». Das ist eine Gesetzesvorlage zum besseren Schutz der Marke «Schweiz» gegen Trittbrettfahrer und Markenmissbrauch. Der Begriff «Gesetzesvorlage» verdeutlicht, dass ihre Texte eindeutig und klar formuliert sein müssen: «Ich achte sehr darauf, nicht floskelhaft zu schreiben, und nicht zu viele Fachbegriffe zu verwenden», erzählt die Schreibwerkstatt-Absolventin. Sie hat das nötige Fingerspitzengefühl fürs Schreiben gelernt; ihre Fähigkeit als Corporate Writer steht demnach ausser Frage. Aber sie musste ihr sprachliches Können vor wenigen Monaten unter Beweis stellen.
Junge Piraten und unbekannte Wünsche
Hörtexte waren bis vor Kurzem noch Neuland für Barbara Mögli. Sie stand vor einer schwierigen Aufgabe: Wie schreibt sie einen glaubwürdigen Dialog für ein Hörspiel? Das Hörspiel handelt vom Alltag einer gewöhnlichen Familie und will Jugendliche im Rahmen einer Sonderausstellung zu den Themen Markenfälschung und Markenpiraterie sensibilisieren. Das Schwierige an dieser Aufgabe: Barbara Mögli muss die Meinungen mehrerer Menschen in einem Dialog verdichten. Das ist nicht einfach! Beinahe schon wie ein Schachspiel gegen sich selbst. Aber ein Profi weiss sich zu helfen: «Ich habe das Hörspiel in meiner Muttersprache Berndeutsch geschrieben. Nur so gelang es mir, ein authentisches Gesprächs-Ping-Pong zu inszenieren: schnelle Antworten, stimmige Widerreden, witzige Pointen.»
Das Hörspiel ist für sie eine Herausforderung gewesen. Nun aber wünscht sie sich noch mehr davon. Mehr Hörtexte, die im Tonstudio von Profi-Sprechern zum Leben erweckt werden. Ihr gefällt am Hörtextschreiben das rasche Denken, das Vorbereiten der Pointen im Kopf. Wer weiss: Vielleicht hören wir bald ein Hörspiel, in dem es um den Markenschutz unserer Nation geht. Geschrieben und inszeniert von Barbara Mögli.
Schweizerische Text Akademie. Porträt: Ralph Kohler, 8. April 2016