Der Edgar Wallace unter den Corporate Writer

Der Alarm heult durch die Strassen von Manhattan. Zwei Männer in Masken stürmen aus dem Juwelier-Geschäft – und schon ist Daniel in seinem Buchstabenparadies. Die Krimi-Geschichte geht weiter: Die Räuber reissen die Türe des startbereiten Autos auf und fliehen. Richtung Broadway, Richtung Freiheit. Dicht gefolgt von zwei rot-blau blinkenden Polizeiautos. Solche Szenen einer New Yorker Verfolgungsjagd lassen den Puls der Leser höher schlagen. Es ist eine Kunst, die richtigen Worte für eindrückliche Krimi-Geschichten zu finden. Dazu braucht es ein feines Gespür für Details, wie es nur Krimi-Autoren wie Edgar Wallace besitzen. Auch PR-Redaktor Daniel besitzt dieses aussergewöhnliche Fingerspitzengefühl.

Daniel schrieb einst eine solche Krimi-Geschichte. Damals, in der Sekundarschule. Wegen seiner intensiven Recherche und den detailliert beschriebenen Orten und Szenen meinte der Lehrer, die Strassen der Metropole vor seinem inneren Auge zu sehen. Daniel sei bestimmt schon mal dort gewesen, hiess es. Es gab noch eine andere Geschichte. Die Geschichte über sein Heimatdorf Weite im Kanton St. Gallen, die seinen Klassenkameradinnen und -kameraden in der Kantonsschule das Grinsen ins Gesicht trieb. Es ging dabei um das Wartehäuschen am Bahnhof. Das Häuschen war so klein, dass es bestimmt zusammengeklappt werden konnte, um es für die Nacht im Trockenen zu verstauen. Das war zumindest die scherzhafte Erklärung aller jungen Leute im Dorf.

Noch heute sprechen ihn Leute auf diese witzige Geschichte an. Das beeindruckt Daniel. Er hat gemerkt, dass seine Texte die Mitmenschen berühren können – ihnen im Gedächtnis bleiben. Warum also nicht professionell schreiben? Das Talent für die Sprache ist da, die Freude an Worten ebenfalls.

Nach dem Publizistikstudium beschreibt Daniel als Artikeltexter PC-Gehäuse, Videokameras und Mobiltelefone. Alles für den Endverbraucher. Dann wird er zum PR-Manager und verfasst seitdem Blogs, Prospekte und Medienmitteilungen – die ganze Palette an Textsorten. Besonders spannend: der traditionelle Aprilscherz in einer Medienmitteilung versteckt. Seine Firma wirbt dabei für fiktive Produkte, wie private Radarfallen, die sich angeblich hervorragend dazu eignen, nebenbei etwas zu verdienen.

Egal, ob er scherzt oder komplexe Sachtexte schreibt: Daniels Texte helfen den Käufern diverser Elektronikgeräte, all die Knöpfe, Schalter und Tasten besser zu verstehen. Die Verständlichkeit ist Daniel sehr wichtig. Schliesslich sollen die Schweizer Juweliere wissen, wie sie ihre Video- und Überwachungskameras bedienen müssen, wenn zwei Männer in Masken ihren Laden betreten. Und kurze Zeit später der Alarm losheult.

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