Dank Schlagfertigkeit zu guten Texten

Beim Rudern gibt der Schlagmann die Ruderfrequenz an. Jeder Schlag sitzt, das Ruderboot gleitet elegant übers Wasser. Seit Heidi Dübendorfer rudert, befolgt sie des Schlagmanns Takt. Das kennt sie vom Schreiben: Denn Satzrhythmus ist entscheidend.

Heidi Dübendorfer ist begeisterte Ruderin. Seit sie in Schaffhausen wohnt, besucht sie regelmässig den dortigen Ruderclub. Dass sie mit dem Rudern angefangen hat, liegt an ihrem Wohnort. «Wer sich so nahe am Rhein befindet, muss mit dem Rudern beginnen», erzählt Heidi Dübendorfer. Und lächelt.

Mit Wort, Satz und Text zu «Wortschatz»

Wenn sie nicht im Ruderboot sitzt, beschäftigt sich Heidi Dübendorfer mit Texten. Seit fast zehn Jahren schreibt sie für ihre eigene Firma «Wortschatz». Früher, als sie noch im Event Marketing gearbeitet hat, hat sie regelmässig Texte für die Publikation von Events verfasst. Aber wie kam sie zum professionellen Schreiben? «Durch mein Mundwerk!», schmunzelt Heidi. «Ich galt schon immer als redegewandt und schlagfertig. So hab ich irgendwann begonnen, das auch aufs Papier zu bringen.»

Nachdem sie bereits den Studiengang CAS Marketing Writer – Texterin/Texter – absolvierte, hat sie auch die Schreibwerkstatt abgeschlossen. Seitdem weiss die Ruderin, wie sie ihre Texte in sicheres Gewässer steuert: Sie schreibt aktiv, benutzt kurze Sätze und achtet auf eine einfache Ausdrucksweise. Und schon entsteht ein lesenswerter Text.

40 Seiten aus dem Engadin

Als Texterin gestaltet sie aus Sätzen ganze Melodien – in ihrem eigenen Satzrhythmus. Im Vordergrund steht dabei die Idee – nicht die Grammatikregeln. Eines ihrer Lieblingsprojekte ist eine 40-seitige Zeitungsbeilage gewesen. Eine über die Destination Engadin St. Moritz. Wieso wohl? Vielleicht wegen ihrer Verbundenheit zum Engadin. Vielleicht, weil sie diese Aufgabe so sehr ans Rudern erinnert hat. An das rhythmische Rudern, wo jeder Schlag sitzen muss. Wie auch jeder Satz in einem Langtext stimmig, rhythmisch und bestimmt sein muss. Damit der Text nicht vor der Ziellinie in Langeweile untergeht.

Erstveröffentlichung: 31. Okt. 2013

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