Allin Kalinowski: Die Kunst, Kaffeebohnen erzählen zu lassen

Packend schreiben ist nicht nur in der Literatur eine Kunst, auch in der Corporate Communication. Allin Kalinowski gefällt der Gedanke, einer Kaffeemarke eine Sprache zu geben. Das ist ihre Arbeit als Corporate Writer – als professionelle Sprach-Künstlerin.

Wie sieht wohl der Arbeitsplatz von Allin Kalinowski aus? Computer, Telefon, Agenda. Nichts Besonderes. Doch ab und zu braucht Allin einen perfekt duftenden Espresso neben der Tastatur.

In Allins Gedanken spielen sich Dutzende Storys ab. Sie schreibt für die Delica AG. Ein Unternehmen, das unter anderem Kaffeebohnen veredelt. Und wer weiss, woher Kaffeebohnen stammen, der merkt, dass in Kaffeebohnen Dutzende Storys versteckt sind. Allin Kalinowski findet diese Storys – und veredelt sie. Kurz: Allin haucht der Marke Leben ein. Das ist ihre Aufgabe als Corporate Writer, die sie seit ihrem Studium der Betriebswirtschaft tagtäglich gerne erfüllt.

Allin sieht sich als eine Art Sprachrohr der Marke. Und das Schreiben fast als Kunst. «Schreiben ist wie Jonglieren mit Buchstaben», erzählt sie. Schon diese Antwort auf die Frage, weshalb ihr das professionelle Schreiben gefällt, deutet auf einen akrobatischen Akt hin.

Termindruck spornt an

Es ist die Antwort einer Sprach-Künstlerin, die sich gewiss stundenlang mit der Bedeutung von Worten beschäftigen könnte. Und mit deren Melodie. Wären da nicht die Deadlines. Obwohl: Gerade eine Deadline vermag es, die Spannung im Beruf zu steigern, wie sie meint. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Allin Kalinowskis Lieblingsprojekt ausgerechnet das war, mit dem sie am meisten zu kämpfen hatte. Und dabei über sich selbst hinauswuchs. Es ging um das Texten der neuen Website. Allin hatte wenig Zeit, dafür die volle Verantwortung und freie Hand. Das hatte sie bis dahin noch nie. Und es gefiel ihr.

Es ist der Stolz auf die eigene Leistung, der sie vorantreibt. Es scheint, dass dieser Stolz den Regeln des Über-sich-Hinauswachsens gehorcht. Allin Kalinowski hat Vertrauen in ihr Können. Schliesslich hat Allin das Handwerk zum professionellen Schreiben gelernt und lässt sich von allerlei guten Texten inspirieren. Einen Lieblingsautor und oder ein Lieblingsbuch hat Allin nicht. Sie liest, was ihr in die Hände kommt: Newsletter, Zeitungen, «Brand eins»-Magazine, Text-Akademie-Checklisten, Babylektüre. Das Letztere häufig, wie die junge Mutter verschmitzt sagt.

Wortbrücken bauen

Allin Kalinowski hat allen Grund, stolz auf ihre Arbeit für die kreative und korrekte Sprache zu sein. Tagtäglich baut sie Wortbrücken zwischen frisch gerösteten Kaffeebohnen, einem duftenden Espresso oder kühlendem Eiskaffee. Brücken zwischen Kaffeekunst und Dolce Vita sozusagen.

Nur ein falsches Wort oder ein falscher Satz – schon lassen Missverständnisse die ganze Marke verblassen. Verblassen durch viele Floskeln, falsche Fälle, farblose Sätze. Was kann sie dagegen tun? «Genau und originell muss meine Sprache sein – genauso wie ein perfekt gebrühter Espresso!», lacht Allin. Und greift keck zum Tässchen neben der Tastatur.

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